Beim Krankenbesuch in einem vornehmen Hause fragte ihn [= Carl Büchsel] die Patientin um Rat, ob sie bei einer bevorstehenden schmerzhaften Operation sich chloroformieren lassen solle, und Büchsel meinte in seiner nüchternen Weise: "Wenn der Arzt dazu rät, so tun Sie es getrost." Dem widersprach ein dazukommender Kollege: "Ach nein, was Gott schickt, muß man tragen." Wie sie nach einer Weile miteinander das Haus verlassen und Büchsel gegen den niedertriefenden Regen seinen Schirm aufspannt, will jener mit unterstehen, erfährt aber die kaltblütige Abweisung: "Nein, Herr Bruder! Was Gott schickt, muß man tragen."
aus: Vom Bauerndorf zur Kaiserstadt. Altes und Neues aus dem Leben von Carl Büchsel, Generalsuperintendent in Berlin (1803-1989), herausgegeben von Hans Berneck
aus: Vom Bauerndorf zur Kaiserstadt. Altes und Neues aus dem Leben von Carl Büchsel, Generalsuperintendent in Berlin (1803-1989), herausgegeben von Hans Berneck
